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Vortrags- und Praxisabend:

Shiva- und Shakti-Qualitäten erkennen und erfahren

In allen östlichen Weisheitlehren wie dem Taoismus, dem Hinduismus und auch dem Tantrismus gibt es die Vorstellung, dass es zwei gegensätzliche und zugleich komplementäre Kräfte gibt, die immer gemeinsam auftreten. Jeder noch so kleine Baustein der Welt beruht auf der Anziehung zweier Pole gegensätzlicher Ladung. Zwischen den beiden Polen fließt Energie und entsteht eine Kraft - dort ist das Leben. Genau diese Kraft nutzen Tantriker für ihre spirituelle Entwicklung.

Im Tantra repräsentiert Shiva, das männliche Prinzip, das stets gleich bleibende Bewusstsein, dass das Universum durchdringt. Shakti, das weibliche Prinzip, dagegen ist die kosmische Grundenergie, aus der alles besteht: Licht, Klang, Materie, Gedanken und Emotionen. Sie werden nicht als Götter verehrt (wenn man vom Volkshinduismus bzw. -tantrismus absieht) sondern als Symboliken für die Polarität, aus der die Welt besteht. Shakti ist das was wahrgenommen wird und Shiva das Bewusstsein als Urgrund jedweder Erfahrung.

tl_files/asana/s-h.jpgIm Laufe der Jahrhunderte haben sich Darstellungen von Shiva und Shakti in verschiedenen Erscheinungsformen und mit einer Vielzahl von Symboliken entwickelt. Allein für Shiva sind im Shiva-Purana 1008 Namen angeführt, die sich jeweils auf ein Attribut von Shiva beziehen. Er wird als kosmischer Tänzer dargestellt, meditierend im Lotussitz, als Kämpfer aus seinem Reittier Nandini oder einfach als Shiva-Lingam (sein Penis in einer Yoni/Vagina-Schale stehend).

Auch für Shakti gibt es eine Reihe von Erscheinungsformen wie beispielsweise Parvati (die Weltenmutter), Durga (die Unbezwingbare), Uma (die Glänzende) oder Kali (die Schwarze). 

In der Google-Bildersuche findet man mittlerweile auch viele westlich beeinflusste Darstellungen von Shiva und Shakti, die unserem Bildgeschmack etwas näher kommen. Allen Abbildungen gemeinsam sind die Symboliken, die auf bestimmte Eigenschaften und Qualitäten hinweisen. Wenn wir uns mit diesen Eigenschaften und Qualitäten beschäftigen und deren tieferen Sinn erfassen, können wir sehr viel über uns selbst erfahren.

Wie stehe ich als Mann beispielsweise zur Meisterung der animalischen Kraft, die bei Shiva als Tigerfell dargestellt wird? Kann ich tief in mir ruhen, auch wenn mein Körper in der äußeren Welt aktiv bleibt, worauf die halbgeschlossenen Augen Shivas hindeuten?

Kann ich mich als Frau mit der Entschlossenheit verbinden, die durch den Donnerkeil in einer von Durgas vielen Armen und Händen repräsentiert wird? Wie steht es mit der ungezähmten Wildheit, die von Kali dargestellt wird?

Unsere Vortrags- und Praxisabende sind in zwei Bereiche aufgeteilt. Im ersten Abschnitt gibt es einen Vortrag über das jeweilige Thema. Im zweiten Teil werden die vorgestellten Themen praktisch erlebt, erfahren oder eingeübt. Tantra lässt sich nicht über Bücher oder Vorträge erfassen, sondern nur über den ganzheitlichen Erfahrungsweg. Die Abende finden immer komplett bekleidet und mit lockerer Bewegungskleidung statt.

Kursleitung: Ralf Lieder
Termine: 13.06.2018
Beginn: 19.00 Uhr, Ende 21.30 Uhr
Teilnahmegebühr: 15,- EUR
Teilnehmerzahl: mindestens 10, maximal 24 Personen
Veranstaltungsort: ASANA, Ritterstr. 183, 47805 Krefeldtl_files/bilder/sonstiges/zum_anmeldeformular.gif