Blog "Männersache"

Auf dieser Seite bloggt Ralf in unregelmäßigen Abständen Ideen, Ansichten und Hinweise für Männer. Dieser Blog erscheint auch als Facebook-Posting bei www.facebook.com/himmlischliebenseite

Blog 3: Lingam-Talk 01: Warum für Männer der Penis der Mittelpunkt ihres erotischen Erlebens ist

Jeder kennt Witze, Cartoons, Redensarten oder süffisante Bemerkungen, die darauf abzielen, dass Männer mit ihrem Penis denken, dass die einzige erogene Zone ihr Genitalbereich sei oder ähnliches. In gewisser Weise ist dies sogar die Wahrheit und von der Natur bewusst so eingerichtet worden.

Männer und Frauen sind sich in vielen Dingen sehr ähnlich - einfach, weil sie Menschen sind. Und dennoch sind sie auch grundverschieden. Zum einen auf der anatomischen Ebene mit unterschiedlichen Fortpflanzungsorganen. Zum anderen auf einer energetischen Ebene, die für die Anziehungskraft zwischen den Geschlechtern verantwortlich ist: der Polarität von männlicher und weiblicher Energie.

Die Physik lehrt uns, dass unsere Welt bis ins kleinste Atom aus Energie besteht und somit auf der Anziehung zweier Pole gegensätzlicher Ladung beruht. Im Alltag begegnet uns dieses energetische Prinzip beispielsweise beim elektrischen Strom, der bekanntlicherweise nur zwischen einem Plus- und einem Minuspol fließen kann. Der Pluspol gibt die Energie ab, der Minuspol zieht sie an. Beide Pole mit ihren entgegengesetzten Kräften sind gleich bedeutsam. Die Existenz des einen Pols setzt die Existenz des anderen Pols voraus - sie ergänzen sich also.

tl_files/bilder/Artikel/yinyang_200.gifDas Yin-Yang-Symbol des Taoismus veranschaulicht diese Polarität über eine dunkle (yin) und eine helle Seite (yang). Der Kreis, in dem sich beide befinden und die Welle, die beide trennt zeigen, dass Yin und Yang zusammen gehören und ineinander übergehen. Beide sind gleichwertig und bedingen einander.

Dieses Wechselspiel zweier sich gegensätzlich verhaltenden Zustände kennen wir aus vielen Lebensbereichen: Ausatmen und Einatmen, Aktiv und Passiv, Tag und Nacht, Ruhe und Aktivität.

Der schwarze Punkt in der weißen Hälfte und der weiße Punkt in der schwarzen Hälfte weisen zudem darauf hin, das beide einen Anteil des anderen Pols in sich tragen. Yin und Yang existieren also nie in Reinform.

Die für unser Liebesleben entscheidende Polarität ist die der männlichen und weiblichen Kraft. Die männliche Kraft ist aktiv-dynamisch, die weibliche Kraft passiv-rezeptiv, wobei beides keine Wertung darstellt, sondern nur einen Ladungszustand beschreibt. Sie sind beide Teile eines Ganzen, wie es das Yin-Yang-Symbol veranschaulicht. Die männlich-dynamische Kraft kann nur strömen, wenn es die weiblich-rezeptive Kraft gibt, die die Energie aufnimmt. Wie bei einem Magneten sorgen die beiden gegensätzliche Kräfte für die Anziehung zwischen den Geschlechtern und sind die Ursache dafür, dass der Wunsch nach einer sexuellen Vereinigung entsteht.

Auf der primären Ebene gibt es also eine Polarität zwischen Mann und Frau, zwischen männlicher und weiblicher Kraft. Weil aber jeder Ladungszustand auch einen Anteil des anderen in sich trägt, gibt es auf der sexuellen Ebene auch im männlichen Körper einen weiblich-empfänglichen (Minus-)Pol und in jedem weiblichen Körper einen männlich-dynamischen (Plus-)Pol.

Bei der Frau entspricht die Vagina dem negativ-empfänglichen Pol und der Brustbereich dem positiv-dynamischen Pol. Beim Mann ist es genau entgegengesetzt: der Penis hat eine positiv-dynamische Ladung und der Brustbereich eine negativ-empfängliche Ladung.

Wenn man nun die Erkenntnisse der Physik zu Rate zieht, dass nämlich die Energie vom positiven Pol ausgeht, lässt sich leicht ableiten, warum die Erweckung der sexuellen Energie bei Frauen vor allem über die Brüste und beim Mann vorwiegend über den Penis initiiert wird.

In unserer immer noch männlich geprägten Gesellschaft und einer entsprechend ausgerichteten Sexualität, liegt der Fokus beim Liebespiel meist auf den Genitalregionen. Für den Mann ist das auch vollkommen in Ordnung, weil er dort seinen Pluspol hat und seine sexuelle Energie dadurch geweckt wird.

Für die Frau wirkt sich die Konzentration auf ihre Genitalregion jedoch nachteilig aus, weil die Vagina ein passiv-empfangender Pol ist. Und von einem negativen Ladungszustand kann keine Energie erweckt werden. Widmet ihr Partner aber zuerst ihren Brüsten seine Aufmerksamkeit, wird die dort erzeugte sexuelle Energie auch bald den Minuspol, also ihre Vagina erreichen. Die Erweckung der sexuellen Energie wird bei Frauen deshalb eher über Ihren Brustbereich erreicht, speziell über die Brüste und die Brustwarzen. Durch die Nähe zum Herzchakra und der Herzenergie werden bei den Frauen zudem Bedürfnisse und Verhaltensweisen angesprochen, die wir Männer mit diesem Vorwissen nun besser verstehen können: innige Umarmungen, Herzensnähe, liebevolle Kommunikation, Vertrauen, Sicherheit usw.

Weil die Realität in den Schlafzimmern aber eine andere ist und die Männer aus ihrem eigenen Erleben heraus (und weil sie es nicht besser wissen) sich beim Vorspiel auf die Genitalregion der Frauen konzentrieren, werden die wirklichen Bedürfnisse der Frauen oft nicht erfüllt. In der Anfangsphase einer Beziehung ist die sexuelle Spannung noch so hoch, dass Frauen sich darauf einlassen, auch deshalb, weil sie keine Alternative zur männlich geprägten Sexualität kennen. Je länger aber die essentiellen Bedürfnisse der Frauen ignoriert werden, desto mehr verlieren viele Frauen das Interesse am Sex. Diese ebenfalls oft in Witzen, Cartoons und Sprüchen beschriebenen Verhaltensweisen von Frauen in längeren Beziehungen hat also nichts damit zu tun, das Frauen weniger Interesse an der Sexualität hätten, sondern damit, dass sie bisher den für sie falschen Sex hatten.

Doch nun zurück zum eigentlichen Thema dieses Blogs: Wahrscheinlich haben Sie die Antwort schon geahnt: Für Männer ist ihr Penis deshalb der Mittelpunkt ihres sexuellen Erlebens, weil er eine positive Ladung hat. Sobald er Aufmerksamkeit erhält, entwickelt sich, schon allein aus den oben beschriebenen physikalischen Gegebenheiten die sexuelle Energie. Und weil diese Energie zum eigenen entgegengesetzten Pol strebt, wird dadurch auch das Herz geöffnet.

Wenn sich Männer diesen Zusammenhang bewusst machen, fällt es ihnen leichter, ihre phallische Energie anzunehmen und zu zeigen. Die grundsätzlich wichtige und richtige Emanzipationsbewegung der Frauen hat leider im Bereich der Sexualität für einige Verwirrung gesorgt. Die Frauen haben sich teilweise die männliche Sexualität zu eigen gemacht, statt ihren essentiellen weiblichen Bedürfnissen zu folgen. Und die Männer haben zunehmend den Kontakt zu ihrer phallischen Qualität verloren.

Ein Mann, der seine phallische Energie annimmt, ist mit seiner Sexualität verbunden, hat ein positives Verhältnis zu seinem Lingam und steht zu seiner Sexualkraft, Unabhängigkeit und Wildheit. Er lässt aber auch seine Herzenergie fließen und ist in Kontakt mit seinen Gefühlen.

Frauen, die sich dem Wissen über die Auswirkungen der Polarität öffnen, können ihre essentiellen Bedürfnisse im Liebesspiel stärker erfahren und einfordern. Sie sind in der Lage, dem Mann unbefangener die Aufmerksamkeit zu geben, die er sich für seinen Lingam wünscht, weil sie verstehen, dass es sich um einen energetischen Vorgang handelt.

(Lingam = Sanskrit für Phallus)